Gezieltes Töten in großem Stil

KABUL/WASHINGTON/BERLIN (Eigener Bericht) - Berliner Regierungsberater rechnen für den Krieg in Afghanistan mit dem Übergang zu einer "Counterterrorism"-Strategie inklusive "gezieltem Töten in großem Stil". Wie es in einer aktuellen Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) heißt, setze sich in Washingon immer mehr die Ansicht durch, die gegenwärtig praktizierte Strategie der "Aufstandsbekämpfung" ("Counterinsurgency") könne nicht zum Erfolg führen. Experten hätten sie schon 2009 als "Glücksspiel" bezeichnet. Daher sei der Übergang zu einer alternativen Strategie unumgänglich. Der SWP zufolge spielt dabei der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle: Die USA stellten 2011 insgesamt 113 Milliarden US-Dollar für den Krieg am Hindukusch in ihrem Staatsetat bereit - angesichts der vielfältigen aktuellen Krisen sei das zu viel. "Counterterrorism" benötige deutlich weniger Truppen als "Counterinsurgency" und sei deshalb billiger. Unklar ist, welche Rolle die Bundeswehr in einem "Counterterrorism"-Szenario in Afghanistan spielen wird. Äußerungen des ehemaligen Verteidigungsministers Guttenberg deuten auf eine deutsche Beteiligung hin.

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