Die Libyen-Strategie

BERLIN/TRIPOLIS (Eigener Bericht) - Der Libyen-Krieg kann als Modell für künftige westliche Militärinterventionen gelten. Dies legen Untersuchungen deutscher Regierungsberater und Publizisten nahe. Demnach knüpft der Libyen-Krieg, in dem die NATO durchweg als Luftwaffe, dagegen fast ausschließlich einheimische Kräfte als Bodentruppen operierten, an die aus westlicher Sicht erfolgreichen Kriege gegen Jugoslawien an. Fehler etwa aus dem Afghanistan-Krieg, den der Westen auch mit eigenen Bodentruppen führt, würden auf diese Weise vermieden, heißt es in einer von der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) publizierten Analyse: Es gelinge so, im eigenen Lande benötigtes Geld zu sparen und das Leben westlicher Soldaten zu schonen. Allerdings müssten die am Boden operierenden Kräfte, im Fall Libyens der Nationale Übergangsrat und seine Milizen, zu einem taktisch geschickten Umgang mit der neu eroberten Macht bewegt werden, um so den Sturz des Landes in einen dauerhaften Bürgerkrieg à la Irak zu verhindern, rät die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Der Think-Tank nennt konkrete Vorschläge für die Stabilisierung eines durch Krieg an die Macht gebrachten Regimes.

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