Die Diktate des Imperiums

LIMA/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit erheblicher Skepsis beobachtet Berlin die Vorbereitungen des designierten peruanischen Präsidenten Ollanta Humala auf die Übernahme seines Amtes Ende Juli. Peru ist ein bedeutender Rohstofflieferant der Bundesrepublik. Bis vor kurzem galt Humala als Anhänger einer Politik, wie sie von Venezuela und Bolivien betrieben wird; EU und USA lehnen deren Streben nach größerer Eigenständigkeit und nach Abwehr des Einflusses westlicher Konzerne ab. Der zukünftige Präsident Perus hat nun zugesagt, Wirtschaftsinteressen des Westens nicht zu beschädigen. Dennoch warnt die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP), Humala habe angekündigt, alle Freihandelsabkommen des Landes zu überprüfen, darunter auch das Freihandelsabkommen mit der EU. Diesem messen deutsche Konzerne erhebliche Bedeutung bei, weil sie erhebliche Mengen an Rohstoffen aus Peru beziehen - darunter Kupfer und Silber. Zukünftige Auseinandersetzungen zeichnen sich nicht nur hierüber ab, sondern auch über den außenpolitischen Kurs der Regierung in Lima. Während Berlin in der jüngsten Zeit dazu beigetragen hat, die bedeutendsten neoliberalen Staaten Lateinamerikas zu einem "Pazifikbündnis" zusammenzuführen, um es gegen Venezuela und Bolivien in Stellung zu bringen, will Humala von diesem Kurs Abstand nehmen. Er strebt einen Zusammenschluss Lateinamerikas gegen die hegemoniale Einflussnahme von USA und EU an.

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