Teil der Lieferkette

CIUDAD DE MÉXICO/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit Besuchen in Mexiko, Costa Rica und Brasilien treibt Bundespräsident Christian Wulff in diesen Tagen die neue Berliner Lateinamerika-Offensive voran. Seine Reise dient der Umsetzung des deutschen Lateinamerika-Konzepts, das die Bundesregierung im vergangenen Sommer verabschiedet hat. Damit will sie die deutsche Position im unmittelbaren Einflussgebiet der Vereinigten Staaten stärken. Aus Sicht Berlins drängt die Zeit, da auch die Volksrepublik China ihre Stellung in Lateinamerika umfassend ausbaut. In Mexiko steht vor allem die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen auf der Tagesordnung. Das Land ist nicht nur Niedriglohnstandort, sondern auch über ein Freihandelsabkommen an die USA gebunden und wird von deutschen Unternehmen deshalb zur kostengünstigen Produktion von Waren für den US-Markt genutzt. Bundespräsident Wulff würdigte diesen Umstand gestern mit einem Besuch bei der mexikanischen Filiale des deutschen Autozulieferers Schaeffler, dessen umittelbarer Vorläufer in den 1940er Jahren Haare von in Auschwitz ermordeten Juden verarbeitete. Wulff sprach zudem über deutsche Unterstützung für die mexikanischen Repressionsapparate in ihrem Krieg gegen die Drogenmafia. Polizisten und Soldaten werden schwere Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen.

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