In Brüssel stark vertreten

BERLIN (Eigener Bericht) - Berlin feiert neue Erfolge bei der Besetzung von Posten in den EU-Bürokratien mit deutschem Personal. Beim jüngsten Auswahlwettbewerb der Europäischen Kommission hätten deutsche Bewerber mit beträchtlichem Abstand die Nase vorn, erklären Brüsseler Insider. Ihr Anteil übersteige den deutschen Bevölkerungsanteil in der EU um ein Zehntel. Schon jetzt seien "die Deutschen in Brüssel fast überall stark vertreten": Auf der wohl einflussreichsten "zweiten Ebene" der Bürokratie halte die Bundesrepublik eine herausragende Position. Der erhebliche deutsche Personaleinfluss ist das Resultat einer gezielten Personalpolitik, die Berlin seit den 1990er Jahren verstärkt hat. Er ermögliche den Bundesministerien nicht zuletzt einen "regelmäßigen Austausch" mit den EU-Behörden über die "Interessenlage" Berlins, erläutert die Bundesregierung den Nutzen. Die zunehmende personelle Durchdringung der EU-Bürokratien durch deutsche Beamte mit Anbindung an Berlin geht mit einem wachsenden Machtbewusstsein des deutschen Establishments einher. Kürzlich urteilte eine einflussreiche deutsche Zeitschrift, die Bundesrepublik dominiere auch die alleroberste Ebene der EU: Die deutsche Kanzlerin besitze im Kreis der europäischen Staats- und Regierungschefs eine Art Richtlinienkompetenz und könne als "EU-Kanzlerin" bezeichnet werden.

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