Die Dinosaurier-Übernahme

BERLIN/NEW YORK (Eigener Bericht) - Mit der Übernahme der New York Stock Exchange bereitet die Deutsche Börse ihren Sprung an die Weltspitze vor. Der Zusammenschluss der beiden Finanzunternehmen, der vergangene Woche angekündigt worden ist, wird dem neuen deutsch-US-amerikanischen Konzern nicht nur eine herausragende Position in der Konkurrenz mit den Börsen Asiens sichern, sondern auch das europäische Geschäft dominieren. Im Termingeschäft etwa käme er auf einen Marktanteil in Europa von mehr als 90 Prozent. Deutsche Medien sprechen angesichts des neu entstehenden Börsengiganten vom "Griff nach der Weltmacht". In der Konzernkontrolle ist die deutsche Seite erkennbar gegenüber den US-Amerikanern im Vorteil. Der Zusammenschluss ist möglich geworden, da der Kurs der New York Stock Exchange (NYSE), die gern als "pulsierendes Herz" des US-Kapitalismus bezeichnet wird, infolge der Krise stark eingebrochen ist. Während der neue Konzern gefeiert wird, schreiten langfristig wirksame Verschiebungen auf dem Börsensektor voran: Neuartige Handelsplattformen mit Verankerung in den USA und Japan, die mit schlanken, netzwerkartigen Strukturen und mit konsequenter Digitalisierung des Wertpapierhandels arbeiten, drängen die traditionellen Börsen zurück.

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