Alte und neue Weltmächte

BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Marineexperten sagen für die kommenden 20 Jahre eine dramatische Verschiebung der Kräfteverhältnisse zwischen den führenden Seestreitkräften der Welt voraus. Während die Marinen mehrerer Staaten in Ost- und Südasien stark wüchsen, werde die US Navy leicht schrumpfen. Den europäischen Flottenverbänden, darunter auch dem deutschen, stünden äußerst drastische Einbrüche bevor. Ursache für den zu erwartenden Rückgang der deutsch-europäischen Seemacht sei neben der aktuellen Eurokrise die Tatsache, dass die NATO-Staaten zur Zeit erhebliche Summen in laufende Einsätze und die in Afghanistan kämpfenden Landstreitkräfte steckten, heißt es in einer Analyse, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "MarineForum" erschienen ist. Die "'Championsleague' der Marinerüstung" spiele heute "im asiatisch-pazifischen Raum". Die zweifellos "bedeutendste Veränderung im maritimen Kräftespiel zwischen alten und neuen Weltmächten" sei "das Spannungsfeld zwischen dem massiven Ausbau der chinesischen Marine und der zeitgleich weiter schrumpfenden US-Navy". Europa spielt der Analyse zufolge in der globalen Rivalität der Seestreitkräfte künftig keine entscheidende Rolle mehr.

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