Erfolglose Sanktionen

NAYPYIDAW/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach der Aufhebung des Hausarrests für die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi hält Berlin den öffentlichen Druck auf Myanmar aufrecht. Die Regierung in Naypyidaw müsse "den nächsten Schritt in diesem Prozess" tun und politische Gefangene freilassen, verlangt der deutsche Außenminister. Myanmar, das gemeinsame Grenzen sowohl mit Indien als auch mit China hat und als Rohstofflieferant wie auch als Transitgebiet für Erdöl und Erdgas eine bedeutende Rolle spielt, steht seit langem im Zentrum geostrategischer Planungen der USA sowie der EU-Staaten. Insbesondere die engen, aber nicht spannungsfreien Beziehungen Myanmars zur Volksrepublik China stellen für die westlichen Mächte einen Grund zur Sorge dar: Die seit Jahrzehnten verhängten westlichen Boykottmaßnahmen scheiterten regelmäßig - auch aufgrund der wirtschaftlichen Verbindungen des Landes zu China. Neue, wirkungsvollere Strategien werden deshalb verstärkt diskutiert. Berliner Regierungsberater schlagen vor, Entwicklungshilfegelder zu nutzen, um die myanmarischen Eliten zu spalten und Teile der herrschenden Schichten mit Hilfe ihrer ökonomischen Interessen an den Westen anzubinden.

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