Spenden aus Bagdad

BERLIN/WIEN/BAGDAD (Eigener Bericht) - Berichte über die mutmaßliche Unterstützung des deutschen Auslandsgeheimdienstes für eine Irak-Reise des inzwischen verstorbenen FPÖ-Politikers Jörg Haider sorgen für Diskussionen in Österreich. Wie das Nachrichtenmagazin "Profil" schreibt, habe ein Kontaktmann des Bundesnachrichtendienstes (BND) im Mai 2002 einen Flug Haiders nach Bagdad organisiert und bezahlt. Bei dem Besuch habe der damalige FPÖ-Chef eine Millionenunterstützung für seine Partei durch die Regierung des Irak einwerben können. Die Berichte erregen nicht nur wegen der irakischen Komponente Aufsehen, sondern auch, weil zum wiederholten Mal ein eigenmächtiges Handeln der deutschen Auslandsspionage in Österreich im Zentrum steht - innenpolitische Folgen eingeschlossen: Von der mutmaßlichen BND-Aktion profitierte vor allem die FPÖ-Parteikasse. Im Irak hatte der BND auch ohne die von seinem Kontaktmann bei der Haider-Reise neu geknüpften Verbindungen stets eine relativ solide Stellung inne; beispielsweise war zum Zeitpunkt der Reise, kurz vor dem Dritten Golfkrieg, seine Residentur in Bagdad noch völlig intakt.

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