Schaufenster 21

STUTTGART (Eigener Bericht) - Die Deutsche Bahn AG dringt auf die Weiterführung des heftig umkämpften Milliardenvorhabens "Stuttgart 21". Es werde bei dem Projekt "keinen Baustopp und keinen Vergabestopp geben", kündigt Bahnchef Rüdiger Grube an. "Stuttgart 21" mobilisiert hohe Summen für die deutsche Bahnindustrie und gilt zusammen mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen-Ulm als Vorzeigeprojekt der Bahn, das die Stellung der deutschen Branche in der globalen Konkurrenz stärken soll. Man brauche den Heimatmarkt als "Schaufenster für unsere Unternehmen", um sich auf dem Weltmarkt gegen die immer stärker werdende Bahnindustrie aus Ostasien behaupten zu können, erklärt der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB). Vor allem chinesische Konzerne drängen auf dem Weltmarkt nach vorn und haben etwa den Siemens-Konzern vom dritten Rang unter den größten Bahnbauern der Welt auf Rang fünf verdrängt. Beim Bemühen, mit modernsten Vorzeigeprojekten die deutsche Technologieführerschaft zu behaupten, vernachlässigt die Deutsche Bahn unter anderem den Güterverkehr, den die deutsche Industrie in zunehmendem Maße für den Transport ihrer wachsenden Produktion benötigt. Entsprechend bildet sich mittlerweile auch in Wirtschaftskreisen eine Opposition gegen ehrgeizige Prestigeprojekte wie "Stuttgart 21" heraus.

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