Naturkapital

BERLIN/KÖLN (Eigener Bericht) - Unter dem Schlagwort "Schutz der Biodiversität" verstärkt Berlin seinen Zugriff auf die genetischen Ressourcen der Entwicklungsländer. Die "Vielfalt der Natur" sei ein "oft unterschätzter wirtschaftlicher Wert", erklären Umwelt- und Entwicklungsministerium übereinstimmend. Insbesondere der pflanzliche Artenreichtum der sogenannten Dritten Welt habe die Bedeutung einer "Schatzkammer für die Medizin", heißt es. Die Themen "Agrobusiness und Biodiversität" sind unter anderem Schwerpunkte eines von den Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungspolitik ausgeschriebenen "Ideenwettbewerbs" für deutsche Unternehmen. Bei Vorstellung entsprechender "innovativer" Geschäftsmodelle werden den Teilnehmern millionenschwere staatliche Subventionen in Aussicht gestellt. Etliche dieser "Public Private Partnerships" sind mittlerweile auf dem afrikanischen Kontinent etabliert. Ziel ist es jeweils, seltene Pflanzenarten für die Verwertung durch Nahrungsmittel- und Pharmakonzerne zu erschließen und ihre Vermarktung durch die Implementierung westlicher Qualitätsstandards sicherzustellen.

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