Auf den Tod der Opfer setzen

ROM/WARSCHAU/ATHEN (Eigener Bericht) - Zur Sicherung von Ansprüchen gegen die Bundesrepublik Deutschland werden Einnahmen der Deutschen Bahn AG in Italien gepfändet. Opfer deutscher Besatzungsverbrechen verlangen die Restitution der ihnen und ihren Familien zugefügten Schäden in Höhe von mindestens 51 Millionen Euro. Berlin verweigert jegliche Zahlung. Deswegen müsse die DB AG "seit März 2009 auf alle Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf für Zugstrecken von Italien nach Deutschland verzichten", heißt es in bestätigten Presseberichten. Eigentümerin der DB AG ist der deutsche Staat. Gegen die DB AG wollen auch Überlebende deutscher Kriegs- und Menschheitsverbrechen in anderen Staaten vorgehen. Sie fordern eine "humanitäre Geste" für Einnahmen aus der Mordbeihilfe des DB-Vorgängers "Deutsche Reichsbahn" in Höhe von mindestens 455 Millionen Euro. Die DB beantwortet die Appelle der Opfer nicht. Die Konflikte sind Folge der jahrzehntelangen deutschen Taktik, Reparationen für Milliardenschäden in den ehemals okkupierten Staaten durch Zeitablauf zu erledigen. Dass sich die Opfer jetzt an die DB AG halten, liegt an dem unübersehbaren Expansionskurs des Unternehmens, das zu einem der weltweit größten Logistiker aufgestiegen ist. Für eine neue Akquisition in Großbritannien hält die DB AG 2,7 Milliarden Euro bereit - den letzten Überlebenden ihres "Reichsbahn"-Vorgängers erstattet sie nichts.

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