Weichen für die Zukunft

BERLIN (Eigener Bericht) - Der Berliner Kulturstaatsminister kündigt eine Umstrukturierung in der "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" an. Die Stiftung, die auf eine Initiative des "Bundes der Vertriebenen" zurückgeht, ist Gegenstand scharfer internationaler Kritik: Binnen kürzester Zeit haben ein Drittel der Mitglieder des wissenschaftlichen Beraterkreises unter Protest ihren Rücktritt erklärt, darunter Historiker aus Polen und aus der Tschechischen Republik. Einem im Beraterkreis verbliebenen Historiker zufolge hätten Polen und die Tschechoslowakei die NS-Verbrechen nur als Anlass genutzt, um schon lange verfolgte Vertreibungspläne zur Schaffung "ethnisch homogener" Nationalstaaten zu realisieren. Dem Stiftungsdirektor Manfred Kittel wird vorgeworfen, eine aus Steuermitteln finanzierte Studie betreut zu haben, die schwerster Verbrechen schuldige NS-Täter in Schutz nimmt. Eine Umstrukturierung scheint unumgänglich, um das arg ramponierte Ansehen der Stiftung aufzupolieren. Die Bundesregierung kündigt an, die Basis der Einrichtung zu verbreitern; auch ein Führungswechsel gilt als möglich. Ausgeschlossen werden jedoch inhaltliche Korrekturen an dem Revisionsprojekt.

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