Die Ordnung am Golf

RIAD/DOHA/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutschland wird seine Beziehungen zu den Diktaturen auf der Arabischen Halbinsel weiter ausbauen und mit ihrer Hilfe den Einfluss Irans zurückdrängen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Reise von Außenminister Guido Westerwelle an den Persischen Golf, die am heutigen Montag mit einem Abstecher in die jemenitische Hauptstadt Sanaa endet. Wie Westerwelle in Riad erklärte, sei Saudi-Arabien, ein traditioneller Rivale Irans, die "regionale Führungsmacht" und habe deswegen eine "Schlüsselrolle für die gesamte Region". In Kooperation mit der Erdölmonarchie und mit mehreren Emiraten am Golf sucht Berlin auch die jemenitische Regierung im Amt zu halten, die von antiwestlichen, zum Teil mit Teheran in Verbindung stehenden Kräften bedroht ist. Die Bundesregierung verbindet ihre politischen Ordnungsmaßnahmen mit Wirtschaftsprojekten, die neben einer engeren Anbindung der Golfstaaten Milliardengeschäfte versprechen und deutsche Unternehmen in der globalen Konkurrenz stärken. So will die Deutsche Bahn ein Eisenbahnsystem auf der Arabischen Halbinsel aufbauen; Boomfirmen aus der Solarbranche streben nach Milliardenaufträgen in der arabischen Wüste, um sich auf dem Weltmarkt gegen die Konkurrenz aus China zu behaupten.

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