Fliegen für den Krieg

BERLIN/NEUBRANDENBURG (Eigener Bericht) - Mit multinationalen Kriegsübungen in Mecklenburg-Vorpommern verstößt die Bundeswehr gegen den 2-plus-4-Vertrag aus dem Jahr 1990. Entgegen den Bestimmungen des völkerrechtlich bindenden Abkommens, das Truppen des westlichen Kriegsbündnisses den Aufenthalt auf dem Territorium der ehemaligen DDR untersagt, fand erst unlängst ein NATO-Manöver auf dem Militärflugplatz Trollenhagen bei Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) statt. Laut Berichten handelte es sich dabei um die "größte Kampfübung in der Geschichte der deutschen Luftwaffe". Wie es heißt, wurde die "gesamte Bandbreite von Luftkriegsoperationen" trainiert - einschließlich der Bekämpfung von "Terroristen". Dieser Teil des Übungsszenarios erinnert stark an das Vorgehen von Bundeswehr und NATO in Afghanistan, das erst Anfang September letzten Jahres nahe Kunduz zu einem verheerenden Massaker an Zivilisten geführt hat. Im Normalbetrieb hat der Fliegerhorst Trollenhagen bereits jetzt eine hohe Bedeutung für die Kriegführung in Afghanistan: Er fungiert als zentrale Nachschubbasis für die deutschen Besatzungstruppen - auf der Grundlage einer umfassenden "zivil-militärischen Zusammenarbeit".

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