Das deutsche Blutsmodell (IV)

BARCELONA/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit Abspaltungsreferenden in 161 Städten und Gemeinden treiben katalanische Sezessionisten die völkische Zerlegung Spaniens voran. Für Mitte Dezember sind - zunächst nicht bindende - Urnengänge in einem Sechstel aller Kommunen Kataloniens vorgesehen, bei denen die Trennung von Madrid und die Gründung eines eigenen Staates zur Abstimmung steht. Sezessionisten in weiteren Landesteilen - im Baskenland und in Galicien - beobachten das Ergebnis mit Interesse. Die Referenden verleihen der deutschen Strategie, Europa zunehmend nach ethnischen Kriterien zu formen, neuen Auftrieb. Die Bundesrepublik hat den katalanischen Separatismus in den letzten Jahren entsprechend unterstützt, zuletzt im Umfeld der Frankfurter Buchmesse vor rund zwei Jahren. Vorfeldorganisationen der Berliner Außenpolitik listen die Katalanen seit langem als "Volksgruppe" auf, die viele Sonderrechte für sich beanspruchen könne. In einem Atemzug mit den katalanischen Separatisten werden dabei einige weitere Minoritäten genannt, die vergleichbare Autonomierechte fordern dürften, darunter die Bretonen in Frankreich und die Waliser in Großbritannien.

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