Vor der Küste des Jemen

SANAA/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach dem Massaker bei Kunduz hat die Bundeswehr erstmals auch am Horn von Afrika einen Menschen getötet. Beim Beschuss eines fliehenden Bootes durch deutsche Soldaten wurde ein Insasse tödlich getroffen. Die Militärs verdächtigten den Mann, der nahe der Hafenstadt Al Mukalla (Jemen) erschossen wurde, der Piraterie nachgehen zu wollen. Während deutsche Marineschiffe seit Jahren vor der jemenitischen Küste patrouillieren, eskaliert in dem Land ein Bürgerkrieg, der inzwischen auch deutsche Interessen tangiert. So heißt es, die Aufständischen würden von Iran unterstützt und stärkten dessen Einfluss. Zudem profitierten islamistische Terroristen von der Schwäche der Zentralregierung und nutzten den Jemen immer mehr als Sprungbrett und Rückzugsbasis für ihre Aktivitäten auf der Arabischen Halbinsel. Berlin bekämpft islamistische Kräfte nicht nur mit Projekten sogenannter Entwicklungshilfe, sondern unterstützt auch die jemenitische Polizei. Zudem unterhält die Bundeswehr eine "Beratergruppe" in dem Land und bemüht sich seit Jahren, eine Kooperation der Marinen beider Länder einzuleiten.

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