Hilfsgeld-Empfänger

BERLIN/KABUL (Eigener Bericht) - Deutsche Firmen vermelden neue Millionenerträge aus der sogenannten Entwicklungshilfe in Afghanistan. Wie der Energiekonzern MVV aus Mannheim (Baden-Württemberg) mitteilt, hat die Weltbank ihre Mittel für ein MVV-Beratungsprojekt von elf auf zwölf Millionen US-Dollar erhöht. Das lukrative Vorhaben dient der Stromversorgung Afghanistans, die zu den zentralen Förderbereichen des Bonner "Entwicklungs"-Ministeriums gehört. Weitere Vorhaben, mit denen deutsche Firmen federführend und gewinnbringend beschäftigt sind, betreffen insbesondere die Energie- und Trinkwasserversorgung sowie den Straßenbau - Kernfelder der deutschen "Entwicklungs"-Politik. Die Vergabepraxis der "Geberländer", die 80 Prozent ihrer "Hilfsgelder" in Afghanistan in Eigenregie verteilen, wird von afghanischen Stellen und von der UNO scharf kritisiert. Wie der afghanische Außenminister erklärt, verteuert die Auftragsvergabe an Unternehmen aus dem Westen die Durchführung der Projekte um ein Vielfaches. Der UNO zufolge kommt ein erheblicher Teil der Gelder gar nicht bei der afghanischen Bevölkerung an; westliche Firmen, darunter deutsche, sorgen hingegen für den direkten oder indirekten Rückfluss der "Entwicklungs"-Hilfe.

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