Die persische Pipeline

BERLIN/WASHINGTON/TEHERAN (Eigener Bericht) - Berlin bereitet sich auf einen Kurswechsel der westlichen Iran-Politik vor. Wie der Afghanistan-Beauftragte des Auswärtigen Amts erklärt, wird er in den nächsten Tagen nach Teheran reisen und dort über iranische Beiträge zur Niederwerfung der afghanischen Aufstände sprechen. Eine diesbezügliche Kooperation mit der iranischen Regierung verbessere auch die Aussicht auf eine Verhandlungslösung im Atomstreit, heißt es in Berlin. Hintergrund sind die Ankündigungen der neuen US-Administration, die Kriegsdrohungen gegen Iran in Zukunft zurückstellen und die westliche Hegemonie am Persischen Golf mit nichtmilitärischen Mitteln durchsetzen zu wollen. Umfassende Gespräche seien aber erst nach den iranischen Präsidentenwahlen im Juni zu erwarten, da man Präsident Ahmadinejad keinesfalls indirekte Wahlkampfhilfe leisten wolle, ist zu hören. Berlin sondiert eine neue Zusammenarbeit mit Iran bereits seit Jahresbeginn. Deutsche Unternehmen drängen, da sie ihre Krisenverluste durch neue Exporte ausgleichen wollen. Teheran bietet als Gegenleistung den Zugriff auf seine Erdgasvorräte an.

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