Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer

ULM (Eigener Bericht) - Auf einem "Donaugipfel" am morgigen Mittwoch in Ulm suchen deutsche Stellen die Hegemonie der Bundesrepublik in Südosteuropa zu festigen. Das Treffen, an dem Regierungschefs mehrerer Donaustaaten teilnehmen, rundet die Vorbereitungen für einen Zusammenschluss aller Donauanrainer ab. Dieser soll im Juni als "Rat der Donaustädte und Donauregionen" gegründet werden. Erklärtes Ziel ist eine "Neugliederung der europäischen Donauregionen" zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet. Dies sei nötig, um einen größtmöglichen Anteil an den Fördermitteln der EU zu erhalten, heißt es in Kreisen der deutschen Wirtschaft, die entlang der Donau eine konkurrenzlose Stellung innehat und von den Maßnahmen sowie den Fördergeldern in besonderem Maße profitieren kann. Der geplante Donaurat soll seinen Sitz in Ulm nehmen; der dortigen Industrie- und Handelskammer ist bereits die besondere Zuständigkeit für die Südostexpansion deutscher Unternehmen übertragen worden. Die aktuellen Donauplanungen knüpfen an alte Traditionen der Berliner Hegemonialpolitik an, die in Südosteuropa ein zentrales Expansionsgebiet für Deutschland sah.

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