Feudalinvestoren (II)

DOHA/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach dem Einstieg des Emirats Abu Dhabi bei Daimler will ein zweiter Feudalstaat vom Persischen Golf Anteile an einem deutschen Autokonzern übernehmen. Wie Scheich Hamad bin Jassim al Thani, der Premierminister des Emirats Qatar, bestätigt, verhandelt er derzeit über einen Kauf von Aktien der Porsche AG. Dem Vorgang kommt besondere Bedeutung zu, da Europas größter Autohersteller, Volkswagen, von Porsche kontrolliert wird. Parallel zu den Verhandlungen trifft am heutigen Donnerstag der Staatsminister im Auswärtigen Amt Günter Gloser zu Gesprächen in der Hauptstadt Qatars, Doha, ein. Im Mittelpunkt steht der Ausbau der bilateralen Wirtschaftskooperation, die in jüngster Zeit deutlich wächst. Berlin wünscht zudem eine Beteiligung Qatars an Besatzungsarbeiten in Afghanistan. Berater in der deutschen Hauptstadt weisen darauf hin, dass die milliardenschwere Herrscherfamilie al Thani nicht nur als Finanzier deutscher Projekte in Frage kommt, sondern auch ausgezeichnete Kontakte zu wichtigen islamistischen Kräften in Nah- und Mittelost unterhält und als Mittler nützlich ist, unter anderem zur Hizbullah und zur Hamas.

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