Konsequent beschwiegen

HERZOGENAURACH/BERLIN (Eigener Bericht) - Die NS-Vergangenheit der Firmengruppe Schaeffler ruft ein wachsendes Medienecho im Ausland hervor. Führende Tageszeitungen in mehreren Staaten berichten über die Ursprünge des weltweit tätigen Unternehmens in der Rüstungsproduktion für die Wehrmacht; auf besonderes Interesse stößt der vor wenigen Tagen von polnischen Historikern bestätigte Verdacht, die Firmengründer könnten Geschäftsbeziehungen zum Vernichtungslager Auschwitz unterhalten haben. Der Aufmerksamkeit im Ausland steht ein demonstratives Desinteresse fast aller deutschen Medien gegenüber. Nach ausführlichen Berichten über ein zum Teil entlastendes Gutachten eines deutschen Historikers über Schaeffler schweigt sich die deutsche Presse über die Vorwürfe aus, obwohl die Firma Staatsbeihilfen erbittet und deshalb Gegenstand einer umfangreichen Berichterstattung ist. Die NS-Vergangenheit des Unternehmens spielt in der öffentlichen Debatte keine Rolle.

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