Alte Verbündete

RIAD/BERLIN (Eigener Bericht) - Berlin sucht die Feudalelite Saudi-Arabiens zur Aufstandsbekämpfung am Hindukusch heranzuziehen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilt, hat sich in den vergangenen Tagen der ehemalige saudi-arabische Geheimdienstchef Prinz Turki al-Faisal zu Gesprächen in der deutschen Hauptstadt aufgehalten. Es sei darum gegangen, die "sicherheitspolitische Zusammenarbeit beider Staaten (zu) fördern", berichtet das Ministerium. Insbesondere seien Wege zur "Verbesserung der Sicherheitslage in den pakistanischen Grenzgebieten zu Afghanistan" erörtert worden. Prinz Turki al-Faisal verfügt seit den 1980er Jahren über beste Kontakte in die Region. Damals beschaffte er saudi-arabische Unterstützung für die Bemühungen des Bundesnachrichtendienstes (BND) und anderer westlicher Geheimdienste, mit Hilfe islamistischer Gotteskrieger die sowjetische Besatzung Afghanistans zu beenden. Zu den Partnern von Turki al-Faisal gehörte damals Osama bin Laden. Der ehemalige saudi-arabische Geheimdienstchef soll nun seine Kontakte in das Kriegsgebiet erneut im Auftrag des Westens nutzen - diesmal, um die Helfershelfer aus dem Kampf gegen die Sowjetunion, die er früher auf ihrem Weg zur Macht unterstützte, niederzuwerfen.

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