Besatzungsbeitrag

BAGDAD/BERLIN (Eigener Bericht) - Berlin unternimmt Anstrengungen zum Ausbau deutscher Aktivitäten im irakischen Kriegsgebiet. Ein neues Wirtschaftsabkommen, das am Montag unterzeichnet wurde, soll die fast brachliegenden Unternehmensbeziehungen wieder in Schwung bringen. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) führt Gespräche über stärkere Zuarbeit für den Irak; dessen Regierung befürwortet die Eröffnung einer Stiftungsfiliale in Bagdad. Hintergrund der Bemühungen, die um eine gewisse Intensivierung politischer Kontakte ergänzt werden, ist der bevorstehende Präsidentenwechsel in Washington. Die nächste US-Administration werde "von Deutschland mehr Unterstützung einfordern, gerade in der Irak-Frage", prognostizieren Regierungsberater. Es gehe um "einen substantiellen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes". Trotz der Warnungen vor künftigen Entführungen und Anschlägen auf in den Irak entsandte Deutsche sondiert die Bundesregierung das deutsche Potenzial zur Stützung der US-Besatzung. Bagdad lockt mit Milliardengeschäften. Im Zentrum der Berliner Wünsche stehen die Öl- und Gasvorräte des Landes. Zur Zeit werden Lizenzen zur Erdölförderung vergeben. Beworben haben sich zwei deutsche Unternehmen, darunter die Kasseler BASF-Tochter Wintershall.

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