Finanzbrücke

CHANTY-MANSIJSK/BERLIN (Eigener Bericht) - Vor den morgen beginnenden Gesprächen über ein neues Kooperationsabkommen zwischen der EU und Russland zieht Berlin eine engere Militärkooperation mit Moskau in Betracht. "Verhandlungen über ein europäisches Sicherheitsformat" seien "durchaus sinnvoll", urteilen Regierungsberater in der deutschen Hauptstadt. Sie reagieren damit auf offizielle Avancen des russischen Staatspräsidenten. Die aktuellen Gespräche über das EU-Kooperationsabkommen gelten als Testlauf, der von Berliner Seite direkt beeinflusst werden kann - die zuständige Abteilung der EU-Kommission leitet ein Deutscher. Dies entspricht der bisherigen exklusiven Zusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau, die sich längst nicht mehr auf den Energiesektor beschränkt, sondern zahlreiche Wirtschaftsbranchen umfasst, etwa auch die Logistik für deutsche Ostasien-Exporte. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperationsvereinbarung der größten deutschen und der größten russischen Bank. Sie wollen nicht nur gemeinsam von der Finanzierung der Olympischen Winterspiele 2014 profitieren, sondern auch gemeinsam in den ehemals realsozialistischen Staaten Osteuropas expandieren. Die Pläne richten sich gegen Konkurrenten, die dort über eine starke Marktposition verfügen - insbesondere Finanzhäuser aus West- und Südeuropa.

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