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KIEW/BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) - Der neue deutsche Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE/EBRD) soll die Verfügbarkeit des milliardenschweren Finanzinstituts für nach Osten expandierende deutsche Unternehmen sichern. Bei der EBRD stehen wichtige Weichenstellungen bevor, manche Mitgliedstaaten fordern sogar ihre Schließung. Berlin will die Institution, die 1991 zur Zurichtung der ehemaligen Planwirtschaften Osteuropas sowie Zentralasiens nach westlichen Bedürfnissen gegründet wurde, weiterführen und für die Firmenexpansion nach Südosteuropa und Zentralasien nutzen. Dort sind vor allem deutsche Unternehmen tätig und profitieren von der Fördertätigkeit der EBRD. Der neue Präsident, Thomas Mirow, war Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Gerhard Schröder und ist zur Zeit als Staatssekretär im deutschen Finanzministerium für auswärtige Finanzbelange zuständig. Während mehrere der 61 EBRD-Staaten sich beschweren, dass sämtliche bisherigen Präsidenten der Bank aus nur zwei Staaten kamen (Deutschland und Frankreich), sucht Berlin die Amtszeit des neuen Präsidenten zu nutzen, um weitreichende Planungen umzusetzen. Demnach soll Mirow die EBRD in die Europäische Investitionsbank (EIB) überführen und damit auch dieses Finanzinstitut auf das traditionelle deutsche Expansionsgebiet im Osten festlegen - zum Nachteil der westeuropäischen Konkurrenten.

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