Im Kriegsgebiet

GOMA/KIGALI/BERLIN (Eigener Bericht) - Unklare Machenschaften um eine deutsch kontrollierte Mine im Osten der Demokratischen Republik Kongo begleiten das neue Aufflammen des dortigen Bürgerkriegs. Die Mine Lueshe, Fundort eines seltenen Minerals, diente in den vergangenen Jahren dem ostkongolesischen Milizionär Laurent Nkunda mehrfach als Stützpunkt. Jetzt hat ein Parteigänger Nkundas angekündigt, den Rohstoffabbau in der lange brach liegenden Mine wiederaufnehmen zu wollen - eine Möglichkeit, den kostspieligen Bürgerkrieg zu finanzieren. Der Vorgang besitzt umso größeres Gewicht, als das deutsche Unternehmen, das die Mine kontrolliert, schon vor Jahren seine Anteile verkaufen wollte, dies jedoch bis heute unterlässt - nicht aus eigenem Antrieb, sondern "im Interesse der Bundesrepublik Deutschland". Wie german-foreign-policy.com erfährt, laufen außerdem "alle Kontakte" bezüglich der im Bürgerkriegsgebiet gelegenen Mine Lueshe nicht über die Anteile besitzende Firma, sondern "über Behörden der Bundesrepublik Deutschland". Milizionär Nkunda und sein Parteigänger, der die Mine ausbeuten will, stehen der Regierung Ruandas nahe, die eng mit Berlin kooperiert. Die Finanzierung des ostkongolesischen Bürgerkriegs durch illegalen Rohstoffhandel beschäftigt in diesen Tagen zum wiederholten Male den UNO-Sicherheitsrat.

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