Sehnsucht nach Spanien

DÜSSELDORF/MADRID/PARIS (Eigener Bericht) - Mit neuen Übernahmeplänen in Spanien greift der deutsche Energieriese Eon erneut nach der Stromversorgung Südwesteuropas. Gegenstand der aktuellen Zukaufswünsche ist nach dem gescheiterten Angriff auf den wichtigsten spanischen Energiekonzern Endesa der größte Stromproduzent des Landes, Iberdrola. Iberdrola gerät ins Visier von Eon, nachdem das deutsche Unternehmen den Einstieg in den spanischen und französischen Markt erfolgreich absolviert und neue Milliardengewinne für die Expansion erzielt hat - vor allem im Auslandsgeschäft. Südwesteuropa ist nicht das einzige Ziel der Konzernexpansion: Eon hat in den vergangenen Monaten umfangreiche Zukäufe im Norden (Skandinavien), im Osten (Russland) und im Südosten (Türkei) getätigt und will nun auch im nigerianischen Erdgasgeschäft aktiv werden. Die umfassende deutsche Energieoffensive lässt ein französisch-italienisches Abwehrbündnis entstehen, bei dem die Konzerne Enel (Italien) und EDF (Frankreich) ihre heimische Einflusssphäre gegen Eon und die ebenfalls deutsche RWE zu verteidigen suchen. Die deutsche Wirtschaftspresse spricht bereits offen von einem "Pakt gegen Eon".

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