Kampfeinsätze

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Politische Machtkämpfe zwischen Berlin und Washington führen zu ersten Spekulationen hochrangiger Militärs über einen Rückzug der westlichen Besatzungstruppen aus Afghanistan. Die NATO müsse "auch darüber nachdenken, sich ganz aus Afghanistan zurückzuziehen", zitiert die deutsche Presse einen ehemaligen Leiter des Planungsstabes im Verteidigungsministerium, Vizeadmiral a.D. Ulrich Weisser. Anlass für die Forderung sind anhaltende Streitigkeiten zwischen den beiden wichtigsten Mächten des westlichen Kriegsbündnisses über Einsatzstrategien und die Stellung von Truppenkontingenten. In den kommenden Tagen werden die Auseinandersetzungen beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Vilnius (7./8. Februar) und bei der Münchner Sicherheitskonferenz (9./10. Februar) fortgeführt. Während Berlin sich weiterhin weigert, deutsche Einheiten in Südafghanistan unter US-Kommando kämpfen zu lassen, steht die Entsendung einer Schnellen Eingreiftruppe in die deutsche Besatzungszone im Norden des Landes bevor. Die Bundesregierung hat die Voraussetzungen für eine verschärfte Kriegführung längst geschaffen: Der aktuelle Verteidigungsetat übersteigt den Vorjahreshaushalt um über eine Milliarde Euro. Die neuen Mittel kommen auch neuen Waffensystemen für künftige Kampfeinsätze zugute.

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