Veränderte Machtverhältnisse

BERLIN/WASHINGTON/PARIS (Eigener Bericht) - In Vorbereitung auf den NATO-Gipfel im kommenden April verlangt Berlin eine stärkere Ausrichtung des westlichen Kriegsbündnisses auf deutsche Interessen. Hintergrund sind Hegemonialkämpfe zwischen den kerneuropäischen Machtzentren und den Vereinigten Staaten, die sich gegenwärtig in einer Reihe konkreter Differenzen niederschlagen. So ist die NATO über die Kriegsstrategie in Afghanistan, über ihre künftige Gesamtstrategie, über ihre nächste Erweiterung und über mögliche Partnerschaften mit Pazifik-Anrainerstaaten zerstritten. Gänzlich in Frage steht die Schnelle Eingreiftruppe des Bündnisses, die NATO Response Force (NRF); sie wird von den USA gestärkt, von europäischen Truppenstellern jedoch blockiert. Hinzu kommen Auseinandersetzungen, die sich an den amerikanischen Raketenabwehrplänen entzünden. Das Auswärtige Amt ist vor kurzem mit einer angeblichen Abrüstungsinitiative gegen Washington in die Offensive gegangen. Intensive Debatten stehen im Vorfeld des NATO-Gipfels bei der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz im Februar bevor. Sie widmet sich ausdrücklich den "veränderten Machtverhältnissen", in deren Rahmen Berlin größeren Einfluss auf die globale Militärpolitik verlangt.

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