Problemgeschüttelt

NEW DELHI/BERLIN (Eigener Bericht) - Heftige Probleme schütteln den größten europäischen Rüstungskonzern EADS. Verluste der Tochtergesellschaft Airbus können von den übrigen Konzernbereichen nicht ausgeglichen werden und führen zu einem schlechten Jahresergebnis mit einem Nettoverlust. Die Militärsparte stagniert und erreicht das erhoffte Wachstum nicht. Große Schwierigkeiten zeichnen sich beim Eurofighter ab. Nicht nur sinken die Chancen auf einen der weltweit größten Beschaffungsaufträge in Indien; auch Reibereien im Eurofighter-Konsortium schwelen, weil die britischen und italienischen Konsortialpartner auch an einem Konkurrenzprojekt der US-Rüstungsindustrie teilhaben und London und Rom ihre Einkäufe dorthin umlenken wollen. Korruptionsvorwürfe runden die Lage ab. Schwere Differenzen gibt es nach wie vor auch zwischen Berlin und Paris. Die deutsche Seite will den Druck der US-Industrie durch engere Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten lindern und zieht einen Ausbau der dortigen Produktion in Betracht. Frankreich will eine solche Produktionsverlagerung nicht hinnehmen und kündigt Widerstand an. Die Streitigkeiten zeigen exemplarisch die Schwierigkeiten, in die Berlin mit seinen Großmachtplänen gerät.

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