Anschlusspläne

BRUXELLES/EUPEN/DÜSSELDORF/BERLIN (Eigener Bericht) - Angesichts der anhaltenden Regierungskrise in Brüssel werden Sezessionspläne für die deutschsprachigen Ostkantone Belgiens diskutiert. Wenn die beiden großen belgischen Landesteile, Flandern und die Wallonie, sich tatsächlich voneinander trennen sollten, dann könne die Region um Eupen und St. Vith sich auch neu orientieren, heißt es unter den rund 70.000 deutschsprachigen Ostbelgiern. Im Gespräch ist ein Anschluss des Gebietes an Luxemburg oder aber an Deutschland. Für die deutsche Variante sprechen intensive Vorbereitungen, die das Bundesland Nordrhein-Westfalen in enger Abstimmung mit der deutschsprachigen Verwaltung Ostbelgiens trifft; so wurden erst in diesem Sommer neue Formen der Zusammenarbeit in die Wege geleitet. Der flämische Separatismus, der die gegenwärtige Staatskrise verursacht hat und einen Zerfall Belgiens mittel- und langfristig möglich erscheinen lässt, wurde in der Vergangenheit stark durch ein antifranzösisches Bündnis mit der nach Westen ausgreifenden deutschen Hegemonialpolitik geprägt. Ziel Berlins war es stets, den Pariser Einfluss in dem westlich angrenzenden Land zurückzudrängen.

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