Koloniales Modell

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach den ersten größeren NATO-Kampfeinsätzen unter deutschem Kommando in Nordafghanistan bereitet sich Berlin auf eine weitere Kriegseskalation im kommenden Frühjahr vor. Nur wenige Wochen nach der Verabschiedung des diesjährigen Afghanistan-Mandats ist in Parlamentskreisen bereits eine Debatte um die neuerliche Aufstockung der deutschen Besatzungstruppen entbrannt. Außerdem werde sich die Bundeswehr wohl an einer "Schnellen Eingreiftruppe" ("Quick Reaction Force") beteiligen, heißt es unter hochrangigen Militärs. Anführer der afghanischen Aufstände kündigen erstmals Angriffe auf die Besatzer auch in den Wintermonaten an. Während die Bundeswehr ihren Kriegsstützpunkt in Mazar-i-Sharif für Jahrzehnte ausbaut, wird Kritik an der Tätigkeit privater Security-Firmen in Afghanistan laut. Wie es in einer Studie der Schweizer Organisation Swisspeace heißt, ermöglichen sie es einheimischen Warlords, sich der Demobilisierung zu entziehen, und schaffen neue Gefahren für die Bevölkerung. Unter ihnen ist auch ein deutsches Unternehmen. Zudem werden private Security-Firmen auch von deutschen Stellen engagiert: von einer Bundeswehr-Einheit in Feyzabad und von der deutschen Botschaft in Kabul.

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