Ordnungsmächte

ADDIS ABEBA/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit einer Intensivierung der deutsch-äthiopischen Zusammenarbeit beantwortet die Bundesregierung schwere Kriegsverbrechen der äthiopischen Armee. Die deutsche Kanzlerin hat sich am gestrigen Donnerstag zu ausführlichen Gesprächen in Addis Abeba aufgehalten und dort unter anderem neue Geschäfte für deutsche Unternehmen angebahnt. Äthiopien gilt in Berliner Regierungskreisen als "regionale Ordnungsmacht" in Ostafrika und kooperiert seit 2005 eng mit der Bundesrepublik. Gegen die Armee des Landes werden wegen ihrer Kriegführung in Somalia, wo sie Ende 2006 einmarschiert ist, schwere Vorwürfe erhoben; demnach beschießen die äthiopischen Truppen nicht nur Krankenhäuser und richten Zivilisten hin, sondern nutzen die Besetzung des Nachbarstaates auch, um Jagd auf geflohene äthiopische Oppositionelle zu machen. Mit ihrer aktuellen Afrika-Reise, die sie am heutigen Freitag in Südafrika fortsetzt und am Sonntag in Liberia beendet, bekräftigt Angela Merkel den deutschen Anspruch auf militärische Kontrolle des Kontinents und auf privilegierte Teilhabe an seinen Ressourcen.

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