Heldengedenken

BERLIN/RIGA/MITTENWALD (Eigener Bericht) - Zur Motivation deutscher Soldaten für Gewaltoperationen im Ausland knüpft die Bundeswehr-Führung an Wehrmachts-Traditionen an. Anlässlich der Einweihung eines Friedhofs für die deutschen Invasoren des Zweiten Weltkriegs im lettischen Riga erklärte der Generalinspekteur der deutschen Streitkräfte, Wolfgang Schneiderhan, die dort beerdigten Toten seien "in Kameradschaftlichkeit treu" gewesen und "ohne Ausführung offenbar böser Befehle in unschuldigem Glauben" gefallen. Auch heute, sagte der ranghöchste deutsche Offizier weiter, wollten junge Menschen "ihrem Land dienen", etwa in Südosteuropa oder in Afghanistan. Die nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion in Lettland eingesetzten Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS waren an schweren Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit beteiligt, insbesondere an der Ermordung und Deportation tausender jüdischer Menschen. Dasselbe gilt für lettische NS-Kollaborateure ("Lettische Legion"), die bis heute in Lettland öffentlich geehrt werden - unter Mitwirkung der deutschen Kriegsgräberfürsorge.

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