Todesurteil

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Schwere Auseinandersetzungen um den afghanischen Außenminister Rangin Dadfar Spanta (Bündnis 90/Die Grünen) lähmen das Parlament in Kabul. Der Minister, der jahrzehntelang im deutschen Exil lebte und bis heute enge Verbindungen nach Berlin unterhält, wird seit dem Frühjahr gegen eine Mehrheit in der Abgeordnetenkammer im Amt gehalten. Rund 60 Parlamentarier wollen aus Protest ihr Mandat niederlegen. Die Affäre begleitet eine dramatische Zuspitzung des Kriegsgeschehens am Hindukusch. Während die Berliner Regierung für die in wenigen Tagen anstehende Verlängerung des Bundeswehreinsatzes mit Durchhalteparolen wirbt, fürchten Afghanen ein Abgleiten in soziale Katastrophen. Neben zahlreichen Hungertoten und stark zunehmendem Kinderhandel sei vor allem die Verseuchung weiter Gebiete durch uranhaltige Munition zu beklagen, berichtet der Sozialwissenschaftler Dr. Daud Miraki im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Folgen sind Missbildungen bei Neugeborenen, Fehlgeburten und schwere Krankheiten in weiten Teilen des Landes.

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