Von Spanien bis Sibirien
DÜSSELDORF/MOSKAU/PARIS (Eigener Bericht) - Mit Milliardenkäufen in der russischen Energiebranche bringt sich der deutsche Eon-Konzern gegen Konkurrenten aus Frankreich in Stellung. Ziel ist ein "Stromimperium von Spanien bis Sibirien", das die europäische Stromversorgung dominiert und die deutsche Vorherrschaft bei der Belieferung des Kontinents mit Erdgas ergänzt. Als nächsten Schritt kündigt Eon die Übernahme einer bedeutenden russischen Kraftwerksgesellschaft für bis zu 4,6 Milliarden Euro an und will seine Position insbesondere in den Industrie- und Ressourcengebieten Russlands ausbauen. Zugleich treibt der deutsche Energieriese seine Expansion in Richtung Mittlerer Osten voran und gibt den Abschluss von zwei neuen Joint Ventures in der Türkei bekannt. An beiden hält Eon mit 70 Prozent die bestimmende Mehrheit. Die Expansion kann sich auf Rekordgewinne stützen: Die Erhöhung der Strompreise hat dem Unternehmen im ersten Halbjahr 2007 eine Umsatzsteigerung auf 35,6 Milliarden Euro eingebracht, der Konzernüberschuss nahm um 26 Prozent auf fast vier Milliarden Euro zu. Die Finanzstärke soll Eon entscheidende Schläge gegen die Pariser Rivalen EDF (Electricité de France) und GDF/Suez erlauben.
