Eiskalter Krieg

BERLIN/NUUK (Eigener Bericht) - Bei einem Grönland-Aufenthalt der deutschen Kanzlerin und einem Norwegen-Abstecher von Außenminister Steinmeier unterstreicht die Bundesregierung ihren Anspruch auf Rohstoffteilhabe in der Arktis. Der Besuch in Grönland, den Angela Merkel am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit Umweltminister Sigmar Gabriel begonnen hat, ist der erste eines deutschen Regierungschefs überhaupt. Als offiziellen Reisegrund gibt das Auswärtige Amt Berliner Sorgen um die Klimaerwärmung an; tatsächlich geht es um die Wahrung nationaler Öl- und Gasinteressen. Die ungewohnten Arktis-Aktivitäten fallen mit spektakulären Aktionen mehrerer Staaten zusammen, die Besitzansprüche auf Gebiete rings um den Nordpol anmelden, darunter Russland, die USA und Dänemark. Unter dem arktischen Meeresgrund werden umfangreiche Ressourcen vermutet, darunter bis zu 25 Prozent der globalen Erdöl- und Erdgasvorräte. Wegen der Klimaerwärmung wird ihr Abbau schon in wenigen Jahrzehnten gewinnbringend möglich sein. Der Kampf um die Inbesitznahme hat begonnen.

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