Brücke nach Osten

ANKARA/BERLIN (Eigener Bericht) - Wenige Tage vor den türkischen Parlamentswahlen eruiert die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung die Chancen für eine Einbindung Ankaras in die deutsche Kaukasus-Expansion. Rund um das Schwarze Meer will Berlin einen Energie- und Transportkorridor einrichten, der die Zuflüsse aus der kaspischen Region sichern soll. Die sogenannte Schwarzmeerkooperation ergänzt die kürzlich von Berlin durchgesetzte EU-Zentralasienstrategie. Der Türkei kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Deswegen beobachtet die Bundesregierung die aktuellen Machtkämpfe in Ankara mit Sorge. Dort versuchen die westtürkisch-kemalistischen Eliten, das rasch aufsteigende agrarisch-traditionalistische Milieu Zentralanatoliens und die Partei AKP in Schach zu halten. Die islamistisch geprägte AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung/Adalet ve Kalkınma Partisi) ist bereit, sich der EU unterzuordnen, das kemalistische Spektrum macht Vorbehalte geltend. Die von Berlin und Brüssel abhängige AKP gilt als Favoritin der Bundesregierung.

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