Mordsgeschäfte (II)

LEVERKUSEN (Eigener Bericht) - Mit einer Übernahme in dreistelliger Millionenhöhe baut die deutsche Bayer AG ihre Position auf dem heftig umstrittenen Weltmarkt für Saatgut aus. Führenden westlichen Konzernen, darunter Bayer, wird vorgeworfen, mit dem Verkauf patentgeschützter Pflanzensorten Millionen von Kleinbauern in Asien, Afrika und Lateinamerika in Abhängigkeit und Armut zu treiben. Auch Geschäfte mit genetisch verändertem Saatgut ernten scharfe Kritik, weil ihre ökologischen und gesundheitlichen Risiken bislang gänzlich unzureichend erforscht sind. Bayer CropScience, die für diese Bereiche zuständige Agro-Sparte des deutschen Konzerns, hat jetzt angekündigt, für 310 Millionen US-Dollar den Baumwollsaatgut-Hersteller Stoneville vom US-Konkurrenten Monsanto zu kaufen. Die westlichen Saatgut-Aktivitäten, die den Firmen umfangreiche Gewinne einbringen, in den globalen agrarischen Armutsgebieten aber schwere soziale und ökologische Folgen hervorrufen, stoßen zunehmend auf Widerstand. Die Proteste richten sich nicht nur gegen den US-Marktführer Monsanto, sondern auch gegen den deutschen Bayer-Konzern.

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