Folterpartner

ALGIER/BERLIN/HEILIGENDAMM (Eigener Bericht) - Berlin wird seine Zusammenarbeit mit den algerischen Repressionsbehörden intensivieren. Dies teilt die deutsche Botschaft in Algier anlässlich der Gespräche der Bundeskanzlerin mit dem Staatspräsidenten Algeriens mit. Die Gespräche sollen am Rande des G8-Gipfels in Heiligendamm geführt werden. Die Kooperation gilt dem sogenannten Anti-Terror-Kampf, bei dem die algerischen Sicherheitskräfte nach Auskunft von Menschenrechtsorganisationen Verdächtige verschleppen und foltern. Offiziell reist Staatspräsident Bouteflika nach Heiligendamm, um eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den afrikanischen Armutsstaaten zu erörtern. Tatsächlich geht es Berlin und Algier neben der Anti-Terror-Kooperation vor allem um zusätzliche algerische Erdgaslieferungen in die EU und um milliardenschwere deutsche Investitionen in Algerien. Anlass sind Befürchtungen, das nordafrikanische Land könne sich mit Moskau verbünden und wegen des europäischen Ressourcenbedarfs seine bislang abhängige Position gegenüber Deutschland und der EU aufwerten. Brüssel müsse dagegen "eine Strategie entwickeln", heißt es in Berlin.

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