Die Eurofighter-Mafia

WIEN/LINZ/BERLIN (Eigener Bericht) - Schwere Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Rüstungskonzern EADS werden anlässlich der Untersuchungen eines Wiener Parlamentsausschusses laut. Gegenstand ist die Lieferung von 18 Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter an das österreichische Bundesheer. EADS hat den Verkauf in die Wege geleitet und lässt ihn von Lobbyisten begleiten. Kritiker sprechen von massiver finanzieller Einflussnahme aus Deutschland; einer der Hauptbeteiligten, der am heutigen Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss befragt werden soll, verweigert aus Furcht um sein Leben entscheidende Aussagen. Dem Rüstungsdeal kommt nicht nur wegen des Milliardenvolumens große Bedeutung zu, sondern auch wegen weitreichender politischer Implikationen. "Die Eurofighter sind in erster Linie Kampfbomber für offensive EU-Militäreinsätze", urteilt der Linzer Kriegsgegner Gerald Oberansmayr im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Übernahme dieses Flugzeugstyps zwinge Österreich in operative Gemeinsamkeiten mit der deutschen Militärpolitik und richte sich gegen die verfassungsmäßige Neutralität des Landes. Militärstrukturen in Berlin und Wien arbeiten seit geraumer Zeit in engem Verbund und nutzen die verschwiegenen Wege psychologischer Operationen auch für den Eurofighter.

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