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MANAGUA/ANKARA/MÜNCHEN (Eigener Bericht) - Menschenrechtsorganisationen kündigen Proteste gegen die Beteiligung deutscher Unternehmen an mehreren umstrittenen Staudammprojekten an. Am kommenden Freitag startet in der Türkei eine Aktion gegen die Ilisu-Talsperre, deren Bau wegen sozialer und ökologischer Folgeschäden auf heftigen Widerstand stößt. Die Bundesregierung hat der deutschen Züblin AG Staatsgarantien für eine Beteiligung an dem Vorhaben, das große geostrategische Bedeutung für den Mittleren Osten hat, in Aussicht gestellt. Eine Auftragsvergabe an Firmen aus der Volksrepublik China müsse unbedingt verhindert werden, heißt es in Berlin. Zugleich werden Proteste gegen ein Staudammprojekt des Siemens-Konzerns in Zentralamerika laut. Das deutsche Unternehmen ist federführend in einem Konsortium, das ein Talsperren-Großprojekt in Nicaragua plant. Dem Vorhaben werden bis zu 30.000 Menschen zum Opfer fallen und ohne Entschädigung zwangsweise umgesiedelt werden, warnen Kritiker. Mehrere deutsche Unternehmen ziehen seit Jahren aus vergleichbaren Staudammprojekten Gewinn, vor allem in Ländern der südlichen Armutszonen. Die Folgeschäden werden von den einheimischen Regierungen beglichen oder bleiben gänzlich unbezahlt - zu Lasten der betroffenen, oft mittellosen Bevölkerung.

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