Subregionales Wettrüsten

NÜRNBERG/JAKARTA (Eigener Bericht) - Die deutsche Ratspräsidentschaft verlangt von den Staaten Südostasiens die Öffnung für militärische Interventionen der EU. Der im Dezember beendete Einsatz europäischer Truppen in Indonesien (Aceh) solle "in der Region" als "Hinweis" auf die "Bereitschaft" zu neuen Operationen verstanden werden, heißt es vor dem heute beginnenden Treffen der EU-Außenminister mit ihren Amtskollegen aus dem südostasiatischen Staatenbündnis ASEAN. Als mögliche Objekte sicherheitspolitischer EU-Aktivitäten werden Myanmar, die Koreanische Volksdemokratische Republik (Nordkorea) und das Piratenunwesen genannt. ASEAN hat geostrategisch hohe Bedeutung, da das Territorium mehrerer Mitgliedstaaten von wichtigen Handelswegen gekreuzt wird. Zudem strebt die Bundesregierung nach einer stärkeren Position im unmittelbaren Umfeld der Großmacht China. In der Region wird die Konkurrenz zwischen den USA, den europäischen Staaten und dem sich konsolidierenden Russland schärfer. Auch Beijing nimmt an den Einflusskämpfen teil und sucht seine traditionellen Hegemonialsphären zu besetzen.

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