Signale auf Expansion

BERLIN/PARIS/WARSZAWA (Eigener Bericht) - Mit einem zweistelligen Milliardenbetrag will die Deutsche Bahn AG ihre Expansion nach Ost- und Nordeuropa sowie nach Frankreich forcieren. Für das Ausgreifen nach Westen sollen 30 international einsatzfähige ICE-Züge zum Preis von 900 Millionen Euro gekauft werden. Wie der Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn erklärt, müsse das Unternehmen einen "zu erwartenden Angriff" der französischen Staatsbahn SNCF "kontern". SNCF will nach der Öffnung der europäischen Verkehrsmärkte auch auf deutschen Gleisen fahren. Im Norden weitet die Deutsche Bahn ihre Aktivitäten in Dänemark aus und zielt weiterhin auf die Übernahme des Hamburger Hafens. Jenseits der deutschen Ostgrenzen schließlich plant das Unternehmen die komplette Übernahme dortiger Staatsbahnen und baut den Güterverkehr nach Russland aus, um vom boomenden deutsch-russischen Handel profitieren zu können. Dies stößt unter anderem in Warschau auf Protest: Die deutsch-russische Streckenführung erfolgt teilweise über die Ostsee und umgeht wie auch die künftigen Erdgaslieferungen durch die North European Gas Pipeline ("Ostsee-Pipeline") polnisches Territorium. Die Folge ist eine weitere Schwächung Polens.

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