Widerwärtig

BERLIN/PARIS/NEW YORK/OSWIECEM (Eigener Bericht) - Zwischen dem Bundesminister für Verkehr, Wolfgang Tiefensee, und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, ist es zu einem persönlichen Eklat gekommen. Tiefensee verließ eine gemeinsame Besprechung, als sich Mehdorn trotz wiederholten Drängens kategorisch weigerte, die deutschen Bahnhöfe für das Gedenken an die internationalen Opfer der NS-Deportationsverbrechen zu öffnen. Eine Foto-Ausstellung über mehrere Tausend Kinder, die mit der Deutschen Reichsbahn in den Tod geschickt wurden, werde er auf den deutschen Bahnhöfen zu verhindern wissen, heißt es über Mehdorn aus Teilnehmerkreisen. Die Ausstellung wurde von der französischen Opferorganisation "Fils et Filles des Déportés Juifs de France" (FFDJF/Söhne und Töchter der deportierten Juden Frankreichs) zusammengestellt und ist in den vergangenen Jahren über 18 französische Bahnhöfe gewandert. Teile der Ausstellung sind in Museen in Polen, den USA und Israel zu sehen. Gegen die Weigerung des deutschen Bahnchefs protestieren deutsche und internationale Organisationen und rufen für Anfang November zu massiven Aktionen auf. Um dem öffentlichen Druck zu entgehen, kündigt Mehdorn in einem heute erscheinenenden Zeitungs-Interview an, er werde für eine eigene Ausstellung sorgen - außerhalb der Bahnhöfe. Das Interview enthält schwere Beleidigungen, wonach FFDJF (die französische Opferorganisation um Beate Klarsfeld) den Holocaust unangemessen darstellen wolle.

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