"Eskalation wahrscheinlich"

KINSHASA/LIBREVILLE/BERLIN (Eigener Bericht) - Drei Wochen vor der Stichwahl um das Amt des kongolesischen Staatspräsidenten erwarten deutsche Politikberater neue gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsfraktionen des Landes. Ein Wiederaufflammen der Kämpfe in Kinshasa, die im August zahlreiche Todesopfer forderten und von einer unmittelbaren Intervention der Bundeswehr begleitet wurden, sei "wahrscheinlich", heißt es bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Als möglicher Auslöser gilt die öffentliche Bekanntgabe des Wahlsiegers, die für den 19. November angekündigt ist. Erneute Kriegshandlungen werden bereits jetzt aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo gemeldet, wo der von der UNO wegen Kriegsverbrechen gesuchte Milizenchef Laurent Nkunda seinen Einfluss ausdehnt. Nkunda fand in den vergangenen Jahren mehrfach Zuflucht auf dem Gelände eines deutsch kontrollierten Unternehmens in den ostkongolesischen Rohstoffgebieten. Die Bundeswehr nutzt die Stationierung deutscher Fallschirmjäger im nahe gelegenen Gabun, um die bislang unangefochtene Hegemonie Frankreichs in dem westafrikanischen Erdölstaat zu schwächen.

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