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BERLIN (Eigener Bericht) - Der Widerstand deutscher Hilfsorganisationen gegen ihre militärische Indienststellung im Ausland ("zivil-militärische Zusammenarbeit") erregt den Unwillen führender Politikberater. Die karitativ orientierten Helfer müssten endlich ihre "Vorurteile" gegenüber den Truppen abbauen und "an militärisches Denken herangeführt werden", empfiehlt eine Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die SWP reagiert damit auf vermehrten Unmut der in Afghanistan tätigen Zivilhelfer. Sie fürchten, als Kriegspartei wahrgenommen und entsprechend angegriffen zu werden. Der Sache nach ist diese Befürchtung berechtigt, heißt es in Berlin: Schließlich sei die "entwicklungsfördernde Komponente" zivil-militärischer Zusammenarbeit "der militärischen Funktion nach wie vor untergeordnet". Die Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Zivilisten und Militärs in den vom Westen besetzten Staaten ist gegenwärtig Gegenstand umfassender Debatten in der EU. Die Bundesregierung müsse darauf stärker als bisher Einfluss nehmen, rät die SWP. Zivil-militärische Operationen im besetzten Bosnien-Herzegowina führen zu einer totalen Kontrolle sämtlicher gesellschaftlicher Aktivitäten.

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