Widerständigkeiten

BRATISLAVA/BERLIN (Eigener Bericht) - Unter deutschem Druck beginnen in den kommenden Tagen die Koalitionsverhandlungen in der Slowakei. Bundeskanzlerin Merkel hat den bisherigen Ministerpräsidenten Mikulas Dzurinda mit einem Besuch während des Wahlkampfs unterstützt, die deutsche Wirtschaft setzt wegen einer für sie vorteilhaften Steuerreform auf ihn. Die Reform begünstigt neben der slowakischen Oberschicht vor allem ausländische Unternehmen, gibt aber weite Teile des Landes der Verelendung preis. Der jetzige Wahlsieger Robert Fico hat angekündigt, sie rückgängig machen zu wollen, und gerät dabei mit deutschen Interessen in Konflikt. Berliner Regierungsberater warnen bereits seit Jahren vor Fico und seiner Partei Smer, denen Widerständigkeiten gegen deutsche Hegemonialvorstellungen nachgesagt werden. Dazu gehört auch die jüngste Ankündigung des möglichen künftigen slowakischen Ministerpräsidenten, die für 2009 geplante Einführung des Euro auszusetzen, sollte sie dem Land keine Vorteile bringen.

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