Ehrenamtlicher Berater

BERLIN/KIEW/MINSK/MOSKAU (Eigener Bericht) - Der beim gestrigen Treffen der NATO-Verteidigungsminister bekräftigte Wunsch der Ukraine nach einem baldigen Beitritt zum Nordatlantikpakt stößt in Berlin auf zurückhaltende Reaktionen. Die Ausdehnung des westlichen Kriegsbündnisses in das nördliche Schwarzmeergebiet müsse "mit hoher politischer Sensibilität konzipiert" werden, heißt es unter deutschen Regierungsberatern mit Blick auf mögliche Reaktionen Moskaus. Berlin will einen offenen Konflikt mit Russland derzeit vermeiden, um den Zugriff der deutschen Wirtschaft auf die Energieressourcen des Landes nicht zu gefährden. Zugleich zieht die deutsche Außenpolitik einen Interessenabgleich mit dem Kreml in einigen postsowjetischen Staaten in Betracht, um den dortigen US-Einfluss zu begrenzen. Als möglicher Modellfall gilt Belarus, wo ein mit Moskau abgestimmter Austausch des Staatspräsidenten weiterhin im Gespräch ist. Zugleich hält Berlin den Druck auf Minsk aufrecht: Im belarussischen Programm des Staatssenders Deutsche Welle heißt es, Staatspräsident Lukaschenko werde "die Macht bis zum Ende der dritten Amtsperiode nicht halten können".

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